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Ceremoial Objekt 8: Holy Water Basin II, wall piece (Taufbecken),
von David Rabinowitch - 1990

Taufbecken in Granitblock eingearbeitet, vor roter Backsteinwand

David Rabinowitchs Ceremonial Object 8 in der Kapelle von Pax Christi zeigt eine beeindruckende Reduktion und zugleich expressive Materialpräsenz. Aus einem massiven Gesteinsblock gearbeitet, liegt das Becken schwer und ruhig vor der Backsteinwand. In die oberseitige Fläche ist eine zylindrische Vertiefung eingeschnitten, glatt ausgearbeitet und von einem hellen Einsatz gefasst, der das Taufwasser aufnimmt. Diese präzise gesetzte Öffnung unterbricht die rohe, unbehauene Textur des Steins und erzeugt ein Spannungsverhältnis zwischen natürlich gewachsener und geometrischer Form.

Wie in vielen Arbeiten Rabinowitschs, dessen Werk sowohl eine Nähe wie Distanz zur Minimal Art aufweist, geht es weniger um Symbolik als um eine Erfahrung des Raums, um physische Präsenz, Maß und Relation. Auch das Taufbecken folgt dieser Denkweise: Es verweigert narrative Lesbarkeit, ist kein Gefäß im Sinn eines Gebrauchsgegenstandes, bildet Spiritualität nicht ab, sondern macht sie als Spannung im Verhältnis von Objekt, Raum und Wahrnehmung erfahrbar

Ankunft in Pax Christi 1992

Granit 73 x 165 x 30 cm

Das sich deutlich von der Backsteinwand absetzende Taufbecken ist aus einem Granitstein geformt.
Die Oberfläche ist naturbelassen rau, ohne Ornamente. Die Oberseite ist glatt gearbeitet und auf der linken Seite befindet sich eine schlichte, zylindrische Öffnung, in das das Taufwasser gefüllt wird. 

An eine Quelle, die aus einem Felsen hervorsprudelt, oder an die Bibelstelle Ex 17, 3-7 wird mit dieser Arbeit erinnert. In der Bibelstelle bekommt Mose von Gott den Auftrag, sein Volk vor dem Verdursten zu retten, indem Mose mit einem Stab Wasser aus einem Stein hervorquellen ließ.

Anne Hermanns-Dentges