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Kreuz, von Norbert Prangenberg - 1979/1980

Leinwand mit weißer, wellenförmiger Kreuzform auf schwarzem Hintergrund

In Norbert Prangenbergs Arbeit Kreuz (Acryl auf Leinwand), platziert über dem Taufbecken der Kapelle, bilden weiße, wellenförmige Linien auf schwarzem Grund ein griechisches Kreuz – nicht als starre Geometrie, sondern als bewegte, tastende Spur. Die Linien wirken weniger gemalt als in die Fläche eingegraben, was dem Werk eine plastische Qualität verleiht und an Prangenbergs keramische Arbeiten erinnert, in denen das Verhältnis von Oberfläche und Materialität zentral ist.

Die Spannung zwischen der dunklen, strukturierten Bildfläche und der unregelmäßig gesetzten Kreuzform prägt die Komposition. Das Kreuz durchzieht die Leinwand vertikal und horizontal, verzichtet auf Symmetrie und wirkt mehr gerissen als gezogen – eine Spur, die sich einprägt, nicht behauptet.

Prangenberg, der stets das Wechselspiel von Raum, Körper und Oberfläche auslotet, lässt in Kreuz malerische und skulpturale Ansätze ineinandergreifen. Die pastose Textur verleiht dem Werk eine haptische Tiefe; das Kreuz erscheint weniger als festes Symbol denn als Prozess, als Spur eines Eingriffs, eines Weges oder einer Wunde.

Im sakralen Kontext entfaltet sich seine Wirkung durch bildnerische Offenheit. Es ist Ausdruck eines tastenden Zeichens im Raum – vieldeutig und verletzlich.

Ankunft in Pax Christi 1980

Acryl auf Leinwand, 140 x 110 cm

Das über dem Taufbecken hängende Bild von Norbert Prangenberg, ist in schwarzer Acrylfarbe gemalt, durch die sich drei weiße Linien ziehen. Zwei Linien beginnen in der Mitte des linken Bildrandes, verlaufen wellenförmig nach rechts und enden vor dem Bildrand auf der rechten Seite. Die dritte Linie beginnt in der Mitte der oberen Bildkante, verläuft wellig Richtung Bildunterseite und endet vor der Bildkante.
Die von oben kommende Linie durchbricht die von links kommenden nicht. Es scheint als findet ein Fluss den Weg unter dem Weg, die zwei Linien bilden.
Es ist ein Kreuz das sich aus den Linien ergibt, das im Kontext des Taufbeckens mit Wasser und Lebensweg in Verbindung gebracht werden kann.

  • Woher komme ich?
  • Wohin gehe ich?
  • Komme ich mit Lebensspendendem Wasser in Berührung?
  • Welche Kurven und Wendungen hat mein Leben?
  • Kann ich die Zusage, die vom Himmel kommt, spüren und leben?

In der Taufe wird dem Täuflich zugesprochen 2PK zu sein.
Meint:

  • Priester:in,
  • Prophet:in und
  • König:in

zu sein.

2PK – kann und will ich das leben, mit Hilfe des weißen Stroms, der in Norbert Prangenbergs Bild vom Himmel komm?

Anne Hermanns-Dentges