Links vom Altar, auf dem Boden stehend und in einer großen Glasvitrine ausgelegt, sind acht Stapel zarter Gazetücher zu sehen, die Darstellungen des Antlitzes Christi zeigen.
Der Legende nach bildete sich das Antlitz Christi als „vera icon“ auf jenem Tuch ab, das Veronika ihm auf dem Weg zur Kreuzigung reichte, um sein Gesicht daran abwischen zu können.
Für ihre insgesamt 72 Tuchabbildungen hat Dorothee von Windheim drucktechnische Reproduktionen zahlreicher Gemälde und Ikonen unterschiedlicher Epochen verwendet, auf denen das Schweißtuch der Heiligen Veronika dargestellt ist. Die Künstlerin hat diese Reproduktionen abfotografiert und auf präparierter Gaze abgezogen.
Wir sehen Abbilder von Abbildern, die sich durch die zarte Gaze wiederum der Materialität des legendären Schweißtuches - und implizit der Idee des Urbildes – annähern. Einen „Rückwärtslauf durch die Zeit, der wiederum beim Heute anlangt“, nennt die Künstlerin ihr Vorgehen. In der Verschiedenheit der Abbildungen werden zudem die Christusbilder, die sich in unser Gedächtnis eingeprägt haben, aktiviert.
„Salve Sancta Facies“ ist die erste Zeile eines mittelalterlichen Hymnus an die Heilige Veronika: Sei gegrüßt, Heiliges Antlitz.