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Steinkreuz, von Klaus Becker - 1984

Steinkreuz auf hoher, sich verjüngender Stele im Grünen

Klaus Beckers Skulptur Steinkreuz erhebt sich schlank und aufrecht – ein hoch aufragender, achtkantiger Obelisk aus Naturstein verjüngt sich nach oben hin und trägt an seiner Spitze ein schlichtes, gleicharmiges, griechisches Kreuz. In seiner strengen Geometrie, frei von jeglicher Ornamentik, wirkt das Werk wie eine reduzierte Chiffre für das Sakrale.
Becker, der sich in seinem Schaffen immer wieder mit der elementaren Wirkung von Form und Material auseinandersetzt, lässt das Kreuz nicht als pathosgeladenes Glaubenssymbol erscheinen, sondern als archetypische Figur. Die formale Strenge des Obelisken – in der Tradition megalithischer Zeichen gedacht – verleiht dem Werk eine fast archaische Wucht.

Es erinnert an Wegzeichen, Grabmale oder Mahnmale, ohne sich eindeutig festzulegen. Gerade diese Offenheit verleiht dem Steinkreuz seine kontemplative Kraft, läd ein zur Stille, zur Aufrichtung, zur inneren Sammlung, bildet, direkt an der Hauptverkehrsstraße Glockenspitz aufgestellt, einen stillen Pol. Beckers Umgang mit dem Material – roh belassener Stein, ohne polierende Eingriffe – unterstreicht die Würde und Erdverbundenheit des Objekts.

und Ankunft in Pax Christi 1984

Anröchter Dolomit 375 x 40 x 40 cm

Klaus Becker greift in diesem Werk die Baukunst betreffende Form des Ambos, im Kirchen-Innenraum, wieder auf.
Die Grundfläche weißt eine oktogonale Form auf und verjüngt sich Richtung Himmel.
Das Auge des Betrachtenden leitet den Blick dem Objekt entlang und lässt den Blick ruhen auf einem Kreuz in griechischer Form.
Das Werk steht an der Strassenfront des Gebäudes Pax Christi und weist diesen Ort als christlichen Ort aus.
Bäume und Büsche rahmen das Wegkreuz ein. Das große Werk lässt einen im Vorbeigehen himmelwärts schauen und einen kleinen Moment innehalten.

Ein Himmelsmoment im Alltag,
ein Zeichen der Unterbrechung in der heutigen Zeit.

Anne Hermanns-Dentges