Eine sich wölbende, dreieckige Landschaft aus gebranntem Ton ist neben dem Weihwasserbecken aufgerichtet, in der sich die Umrisse eines menschlichen Körpers abzeichnen.
Die Oberfläche ist von tiefen Rissen und Spalten durchbrochen, das Innere ist leer. Hierdurch entsteht der Eindruck, als habe sich ein Körper daraus befreit, die Hülle gesprengt, wie bei einem Vorgang der Geburt, der Auferstehung, der Metamorphose.
Es bleibt ein Abdruck, wie bei einer Totenmaske.
Zugleich erinnert die Keramikarbeit an ein verhülltes Kreuz und hierüber an den in katholischen Kirchen geübten Brauch der Verhüllung der Altarkreuze in der Passionszeit.
Das Werk ist in einem gänzlich profanen Kontext entstanden und wurde erst durch die Hineinnahme in den Kirchenraum um die Möglichkeit zur religiösen Deutung bereichert. Ursprünglich hat Dietrich die Arbeit als liegende Skulptur konzipiert.
o. T. (keramische Figur), von Nils Dietrich - 1984
