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Fisch, von Thomas Virnich - 1997

Dolomitstein in Fischform, an Außenwand befestigt

Die Skulptur Fisch von Thomas Virnich wirkt in ihrer schlichten Materialität und archaischen Form wie ein Fundstück aus einer anderen Zeit. Die rohe, flach reliefierte Steinform aus Anröchter Dolomit, die an eine stilisierte Fischsilhouette erinnert, steht aufrecht vor der östlichen Außenwand von Pax Christi, gehalten zwei rostbraunen Metallstützen.
Die stille Präsenz der Plastik entfaltet eine geradezu meditative Kraft und verweist subtil auf frühchristliche Symbolik: Der Fisch – „Ichthys“ – war in der Antike ein geheimes Erkennungszeichen der Christen und ist bis heute ein Sinnbild für Glaube, Gemeinschaft und Hoffnung.

Virnich wählt hier einen ungewöhnlich zurückhaltenden, fast elementaren Zugriff. Der Fisch wirkt nicht intentional gemacht, sondern entdeckt – als sei die Form im Stein bereits angelegt gewesen und lediglich freigelegt worden.

Diese Geste des minimalen Eingriffs ist typisch für Virnichs sensibles Gespür für das Poetische im Rohstofflichen. Seine Kunst fragt weniger nach der großen Geste als nach etwas in den Dingen Verborgenem. In der Arbeit Fisch wird aus einem einfachen Stück Natur ein stiller Träger spiritueller Bedeutung. Die umklammernden Metallstützen erweitern das Assoziationsfeld, sie erinnern an Gesten des Hoch- oder Festhaltens. 

Ankunft in Pax Christi 1997

Anröchter Dolomit 274 x 84

Der im Außengelände aufgestellte Fisch aus Anröchter Granit ist vom Künstler Thomas Virnich. Dieser hat den Stein gefunden und den schon in Ansätzen erkennbaren Fisch weiter herausgearbeitet. So war das Auge des Fisches schon von einer anderen Perosn geschaffen.
Thomas Virnich hat diesen, wie das ganze Objekt in die heutige Form gearbeitet.

Der Fisch steht in vielen Religionen und Kulturen als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit.
Im christlichen Kontext gedeutet, steht der Fisch als Sinnbild Christi.
Das griechische Wort für Fisch lautet "Ichthys":
Setzt man die griechischen Anfangsbuchstaben von

I = Jesus,
CH = Christus,
TH = Theos (= Gott),
Y = Hyios (= Sohn),
S = Soter (= Erlöser)

zusammen, entsteht das griechische Wort Ichthys (= Fisch).
Der Fisch im Garten von Pax Christi eröffnet den interreligiösen Dialog, über die Fragen des Lebens und der Vergänglichkeit in den Austausch zu kommen.

Anne Hermanns-Dentges