Enrique Asensis Plastik o.T. (Triptychon) setzt sich aus drei mächtigen, vertikal aufgerichteten Stein- und Stahlplatten zusammen, die sich sich zu einer strengen, fast altarhaften Komposition fügen.
Links und rechts: rau belassene Dolomitsteine, massiv, geerdet, in ihrer organischen Struktur voller geologischer Zeit. In der Mitte jedoch kontrastiert ein Paneel aus rostigem Cortenstahl – industriell, vom Menschen bearbeitet – die Archaik seiner steinernen Nachbarn. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich darauf die Silhouette einer menschlichen Figur. Wie eine Erscheinung tritt sie aus dem Material hervor, wie aus der Tiefe des Materials selbst hervorgegangen.
Der Künstler hat sie mit Wachs aufgetragen - dadurch wird sie mit der Zeit immer blasser, ist zum Verschwinden verurteilt. Asensi, dessen Werk häufig um die Verbindung von Landschaft, Körper und Raum kreist, schafft hier ein kontemplatives Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur, Dauer und Wandel, Sichtbarkeit und Verschwinden. Das Triptychon erinnert in seiner Form an Bildformate der christlichen Kunstgeschichte, transzendiert diese jedoch durch Reduktion und Materialsprache.
Die zentrale Figur bleibt anonym, quasi universell – ein typisierter Mensch als Spur, Abdruck, Schatten.