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o. T. (Triptychon), von Enrique Asensi - 2000

Rostige Metallplatte mit menschlicher Silhouette, eingefasst von zwei Steinplatten

Enrique Asensis Plastik o.T. (Triptychon) setzt sich aus drei mächtigen, vertikal aufgerichteten Stein- und Stahlplatten zusammen, die sich sich zu einer strengen, fast altarhaften Komposition fügen.
Links und rechts: rau belassene Dolomitsteine, massiv, geerdet, in ihrer organischen Struktur voller geologischer Zeit. In der Mitte jedoch kontrastiert ein Paneel aus rostigem Cortenstahl – industriell, vom Menschen bearbeitet – die Archaik seiner steinernen Nachbarn. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich darauf die Silhouette einer menschlichen Figur. Wie eine Erscheinung tritt sie aus dem Material hervor, wie aus der Tiefe des Materials selbst hervorgegangen.

Der Künstler hat sie mit Wachs aufgetragen - dadurch wird sie mit der Zeit immer blasser, ist zum Verschwinden verurteilt. Asensi, dessen Werk häufig um die Verbindung von Landschaft, Körper und Raum kreist, schafft hier ein kontemplatives Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur, Dauer und Wandel, Sichtbarkeit und Verschwinden. Das Triptychon erinnert in seiner Form an Bildformate der christlichen Kunstgeschichte, transzendiert diese jedoch durch Reduktion und Materialsprache.
Die zentrale Figur bleibt anonym, quasi universell – ein typisierter Mensch als Spur, Abdruck, Schatten.

und Ankunft in Pax Chisti 2000

Anröchter Dolomit, Corten-Stahl 205 x 218 cm

Das im Kirchgarten, an einer Aussenmauer des Kirchbaus lehnende Kunstwerk, ist dreiteilig aufgebaut.
Es erinnert an ein Fenster mit zwei Holzflügeln.
In diesem Fall ist das Mittelteil aus Corten-Stahl gefertigt und die beiden angefügten Außenteile aus Anröchter Dolomit. Auf dem Stahlelemet kann man eine menschengroße, menschliche Figur erkennen.
Ihr Stand ist aufgerichtet, die Arme hängen locker, die Schultern auch.
Enrique Asensi hat die Figur mit Wachs aufgetragen, so das die Korrosion des Material an dieser Stelle nicht so schnell angreift.
Stahl und Stein zeigen Spuren der Korrosion. Sie sind der Witterung, dem Jahreskreis ausgesetzt, Veränderung ist vorausgesetzt.
Stahl wird aus erzhaltigem Stein gewonnen und die Korrosion verwandelt den Stahl zurück in seine Urform.

In der Betrachtung können Stichworte wie

  • Leben ist Veränderung,
  • Wie stehe ich in meinem Leben und
  • das eigene Verhältnis zu Tod und Vergänglichkeit

in den Sinn kommen.

Denkbar ist auch eine Verbindung zum Psalmvers:
"Du stellst meine Füße auf weiten Raum" (Ps 31, 9b).

Anne Hermanns-Dentges