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Anonymus, von Felix Droese - 1993

Lädierte Metallplatten, befestigt an zwei senkrechten Holzleisten

Bei der Arbeit „Anonymus“ von Felix Droese handelt es sich um ein Fundstück, das der Künstler auf einem verlassenen Truppenübungsplatz in Thüringen entdeckt hat: Ein flaches Objekt aus verschiedenen Blechen, gehalten von zwei senkrechten, stabilisierenden Holzlatten. Notdürftig zusammengezimmert, diente einst Soldaten als Zielscheibe. Einschusslöcher sind sichtbar, Rost hat sich tief ins Metall gefressen.

Nun, an der Wand hängend und unserem Blick ausgesetzt, entfaltet das Objekt – einem Kippbild gleich – vielfältige Assoziationen: Es erinnert an eine geschundene, dem Betrachter ausgelieferte menschliche Gestalt ohne Arme; die Einschusslöcher lassen an Wunden denken, suggerieren ebenso ein Mienenspiel. Die oben hervorstehenden Latten lassen die Figur ins Insektenhafte kippen.

In seiner Gesamtheit lässt das Objekt ebenso an eine Bahre denken. „Anonymus“ ist ein Geschenk des Künstlers und befindet sich seit 1994 in Pax Christi.