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Altar in der Kapelle, von Magdalena Jetelová - 2008

Dreistufiger Holzaltar mit sichtbaren Bearbeitungsspuren

Der eigens für Pax Christi geschaffene Altar aus Eiche von Magdalena Jetelová überrascht zunächst durch seine rohe, beinahe archaische Materialästhetik:
Drei mächtige, übereinander geschichtete Holzblöcke bilden eine gestufte, skulpturale Form, deren Oberfläche von rhythmischen, tiefen Einschnitten durchzogen ist. Die Maserung und Struktur des Holzes werden nicht verborgen, sondern hervorgehoben – das Werk atmet Materialität, es erzählt von Wuchs, Widerstand und Bearbeitung.
Zugleich verleiht die klare Geometrie dem Altar eine formale Strenge, die durch sanfte Wölbungen aufgebrochen wird.

Jetelová, die für ihre großmaßstäblichen Installationen und kraftvollen Interventionen im Raum bekannt ist, zeigt sich hier in einer konzentrierten, fast kontemplativen Haltung:
Der Altar wirkt trotz der Betonung der Materialität nicht monumental, sondern vollzieht gewissermaßen selbst einen Akt der Wandlung, hebt klassische Dichotomien auf – ähnlich wie Jetelovás Außenskulptur Steig.

Ankunft in Pax Christi 2008

Eiche ca. 85 x 182 x 155 cm - Auftragsarbeit

Die in der Sakramentkapelle stehende Arbeit ist für den Raum und die liturgische Aufgabe eines Altars explezit geschaffen worden.
Die Künstlerin arbeitete zuerst an der Idee eines Tisches mit Tischplatte und Beinen,
im Prozess ergab sich diese Stufenform, welche in Kommunikation mit dem dahinter hängenden Kunstwerk von Jürgen Paatz steht.
Die verwendete 300 jährige Eiche, ist in drei Teilen zu einer Stufenform aufgebaut. Arbeitsspuren sind erkennbar, die oberste Oberfläche wirkt wie eine Platte, an der viel gearbeitet wurde.

In der Betrachtung wirkt der Altar massiv und beständig und einladend. Die in den Raum gehenden Stufen laden zu einer Annäherung, zur Teilnahme am Mahl ein.

Anne Hermanns-Dentges